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DVD-Tipp: „Verlade-Training“ von Peter Kreinberg – Zwei Lehrfilme für ein gar nicht so großes Problem

Von Doris Jessen, geschrieben am 22. Juli 2024

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TGT_Kreinberg_VerladetrainingEgal, ob junges Pferd oder „alter Hase mit Ladehemmung“: Wer sein Tier Schritt für Schritt auf das vertrauensvolle Einsteigen und Fahren im Anhänger vorbereiten möchte, sollte sich die Lehrfilme „Verlade-Training“ von Peter Kreinberg ansehen. Er demonstriert sinnvolle Übungen für den Grundgehorsam, die jeder auf seiner Anlage problemlos mit seinem Pferd durchführen kann, auch wenn er zunächst keinen Anhänger zur Verfügung hat. Erst zum Schluss geht es „ans Eingemachte“ – und das ist dann eigentlich nur noch das „Tüpfelchen auf dem i“.

Das Verladen eines Pferdes in einen Anhänger ist für viele, auch routinierte Reiter und ihre Pferde, oft der regelmäßig wiederkehrende Horror. „Heute habe ich nur eine halbe Stunde gebraucht, bis Karo auf dem Anhänger war“. Naja. Das geht mag für einige akzeptabel sein, zumindest wenn man sich von vorne herein auf diese Zeit einstellt. Aber im Grunde sind es 29 Minuten und 30 Sekunden zu viel…

Für alle, die eher der zweiten Meinung zustimmen und sich ein wenig Mühe geben möchten, ihrem Pferd einen vernünftigen Grundgehorsam (um nichts anderes geht es nämlich) beizubringen, hat Peter Kreinberg seine beiden Lehrfilme „Verlade-Training“ produziert. Ziel ist es, dass das Pferd am Ende des Trainings immer entspannt und zuverlässig in den Anhänger steigt.

Teil I: „Grundlagen, Techniken, Sicherheit

Im ersten Teil demonstriert der ehemals vor allem im Westernreiterumfeld bekannte Peter Kreinberg alle wichtigen Grundlagen für ein sicheres Verladen. Wer sich ein wenig in diesem Bereich auskennt, weiß auch sofort, aus welcher „Ecke“ die Grundsätze des Trainings stammen und fairerweise nennt Kreinberg auch den Ursprung, nämlich den berühmten Pat Parelli. Aber das ist ja kein Mangel – im Gegenteil.

Grunderziehung mit Leitseil und Gerten-Touch

In 71 Minuten Lehrfilm zeigt Kreinberg – im wahrsten Sinne des Wortes – Schritt für Schritt, wie das Pferd korrekt am Halfter vorwärts, rückwärts und seitwärts geführt wird. Zentrale Rollen spielen ein etwa fünf Meter langes Leitseil (keine Longe, die wäre zu leicht) und eine Dressurgerte, mit denen das Pferd punktgenau dirigiert werden kann.

Ein anderes Seil, das in einer Schlinge zunächst über die Kruppe, dann bis zu den Sprunggelenken und sogar Fesseln hinab gelegt wird, soll das Pferd für ungewohnte Berührungen desensibilisieren. Aber Achtung: Diese Übung sollte man nicht allein ohne einen erfahrenen Trainer versuchen. Zu schnell kann sich ein Pferd bei unsachgemäßem Umgang mit den Seilen verheddern und panisch werden.

Am Leitseil werden wichtige „Trockenübungen“ durchgeführt, wie zum Beispiel über eine Plane oder Brücke zu gehen. Erst wenn das Pferd diese willig und vertrauensvoll absolviert, geht es an den Anhänger heran, bei dem die Trennwand anfangs weit geöffnet steht und vorne ein voller Futtertrog hängt.

Zwei Verlade-Methoden

Für das Verladen schlägt Kreinberg zwei Methoden vor: Einmal das völlig selbstständige Einsteigen am Leitseil, an dem das Pferd am Menschen vorbei in den Anhänger geht. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie auch mit einer Person funktioniert, die den Anhänger sofort sicher am Heck verschließen kann.

Die zweite Methode ist die hierzulande eher übliche, mit zwei Personen zu arbeiten. In diesem Fall geht eine zusammen mit dem Pferd in das Fahrzeug, während die zweite die Heckstange schließt.

Für Pferde, die das Programm noch nicht erfolgreich durchlaufen haben und dennoch verladen werden müssen, zeigt Kreinberg auch „Notbehelfe“ wie den Einsatz von zwei Longen, die um die Hinterbacken des Pferdes gelegt werden. Für Problempferde, die rückwärts stürmen, wird auch eine Lösung vorgeschlagen, die allerdings ebenfalls nicht für Laien ohne Trainer empfehlenswert ist.

Teil II: Problemlösungen in der Praxis

Auf der zweiten DVD demonstriert Kreinberg anhand eines anfangs unwilligen Warmblutwallachs, wie man auch mit Widerständen, Schreckhaftigkeiten und Unsicherheiten umgeht. Zielsetzung war für den Film, das Pferd innerhalb von zwei Tagen erfolgreich zu verladen.

Die hier demonstrierten Übungen sind im Grunde dieselben wie im ersten Teil. Lediglich der Umgang ist in manchen Situationen etwas konsequenter, wenn das Pferd zum Beispiel vor der Plane ansatzweise zu steigen beginnt. Wer also zuhause Probleme mit einem widersetzlichen Pferd hat, mag zusätzlich zum Teil I auch die zweite DVD kaufen – wirklich Neues bringt sie jedoch kaum.

Die Lehrfilme sind im Kreinberg-Shop erhältlich.

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