Die Ifor Williams Pferdeanhänger-Modelle mit dem typischen Frontausstieg haben keine Sattelkammer. Einfach nachgerüstet: Die Sattelkammer-Lösung aus dem Diagonal-Modell. Man muss dann allerdings wie beim Diagonal-Modell den Frontausstieg als Inspektionstür nutzen.
So praktisch sie auch sein mögen, die Pferdeanhänger mit Frontausstieg: Ein K.O.-Kriterium für die viele dieser Modelle ist oft die fehlende Sattelkammer. So auch beim beliebten Modell Ifor Williams HB 511. Die gängige Lösung ist eine mobile Sattelbox , die allerdings keinen ausreichenden Platz für große Western- oder Barocksättel bietet, von Turnierequipment wie umfangreichem Putzzeug und Paddockstangen ganz zu schweigen.
Not macht erfinderisch
Was tun? Erfinderisch sein, mit Händlern reden und über den Tellerrand hinausblicken! In dem IW-Modell, in dem die Pferde diagonal stehen und ebenfalls vorne aussteigen, gibt es nämlich durchaus eine Sattelkammer.
Flexible Händler – wie im hier beschriebenen Fall Fall Jens Weseloh vom Anhängerhaus in Wietze bei Celle – bieten an, auch in dem traditionellen Modell ebendiese Kammer einzubauen.
Die Lösung ist einfach, aber durchaus hilfreich. Sie besteht aus einer diagonal eingesetzten Holzwand mit Alurahmen mit zwei Sattelhaltern, die auf der im Bug liegenden Seite mit zwei Scharnieren eingehängt und auf der gegenüberliegenden Wand mit zwei Riegeln arretiert wird. „Die Idee, die Sattelkammer aus dem Modell ohne Frontausstieg einzusetzen empfehle ich nicht, weil man dann außer der großen Vorderausstiegstür gar keine Möglichkeit hat, zu den Pferden zu gelangen. Das flexibel eingesetzte Brett können Sie immer aushaken und ein wenig nach innen schieben und zu den Pferden gelangen, falls dies in einem Notfall einmal erforderlich sein sollte“, erklärt Jens Weseloh.
Platz ist in der kleinsten Hütte….
Man glaubt es kaum, wieviel Stauraum in dem kleinen, aber geschickt genutzten Bug entsteht: Normale Dressur- oder Springsättel liegen perfekt, selbst zwei große Westernsättel passen zwar etwas knapp, aber ohne großes Quetschen auf die Halter, die man mit einem abgeschnittenen Besenstiel noch etwas verlängern kann.
Auf dem oberen Sattel liegen die Sattel-Pads und/oder Decken. Oben am Brett wurde eine Garderobehakenleiste (gibt’s im Baumarkt für ein paar Euro) eingehängt, auf der Trensen, Sporen und Helme einen sicheren Platz finden.
In der von der Tür aus rechten Ecke steht der obligatorische Besen in einer Klemmhalterung.
Putzbeutel oder -kästen verschwinden zum Teil unter den Sätteln. Und noch einen Vorteil hat die nach oben offene und somit mannshohe Kammer: Es lassen sich auch lange Gegenstände wie mobile Zaunpfähle für Turnierpaddocks oder Longierpeitschen problemlos transportieren.
Wenn die Pferde mit Heunetz fahren und daraus erfahrungsgemäß Halme nach allen Seiten fliegen, hat es sich in der Praxis bewährt, die auf dem oberen Sattelhalter liegenden Sattel-Pads oder Decken mit einem großen Handtuch abzudecken.
Mobile Futterkrippen
Auf der den Pferden zugewandten Wandseite wurden Ösen für mobile Futterkrippen angebracht, so dass die Tiere dort jederzeit auch gefüttert werden können. Nach Gebrauch werden die Eimer einfach umgekehrt zur Kammerseite über die Wand gehängt, damit die Pferde während der Fahrt nicht daran knabbern oder sie womöglich aus der Halterung reißen können. So einfach wie genial…