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Pferdeanhängertest Humbaur Maximus (2008): Maximal komfortabel

Von Doris Jessen, geschrieben am 18. Oktober 2008

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1_Humbaur-Maximus_Maximal-komfortabel-300x216Der Vollpolyester-Pferdeanhänger Maximus des Herstellers Humbaur überzeugte im Pferdeanhängertest im Sommer 2008 in allen Punkten: Sehr viel Platz für großrahmige Pferde, elegante Linien und vor allem ein gutes Fahrverhalten.
Der Maximus wurde im Jahr 2016 kompplett neu gestaltet.

Wie der Name schon  vermuten lässt, ist das Vollpolyester-Modell Maximus das Größte in der umfangreichen Auswahl des bayerischen Anhängerherstellers Humbaur.

Elegant und aerodynamisch

Der elegante Aufbau mit seinem Humbaur-typischen Profil im Frontbereich besteht aus  glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), das im Schlagbereich einen Holzkern einlaminiert hat. Als zusätzlichen seitlichen Innenschutz sind beim Maximus zwei Aluminiumbleche in die Seitenwände einlaminiert.

Der Aufbau ist laut Hersteller ebenso wie die Kotflügel und der integrierte Heckleuchtenkörper aerodynamisch gestaltet, was sich in der Tat durch einen moderaten Spritverbrauch bestätigt: Das Zugfahrzeug, ein Nissan X-Trail cdi benötigte auf der Autobahn teilweise unter zehn Liter Diesel pro 100 Kilometer.

Hoch hinaus

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Die Aufbauhöhe von 1,50 m ermöglicht eine für die Menschen angenehm hohe Inspektionstür, die eine einfache Handhabung der Pferde beim Ein- und Ausladen oder Füttern zulässt. Die Tür ist zudem durch eine Dreipunktverriegelung immer sicher zu verschließen und kann sich auch nach längerem Gebrauch nicht verziehen. Sie wird durch einen Knopfmechnismus an der Außenwand arretiert, so dass sie bei Wind nicht zufallen kann.

Aber der Komfort für den Menschen ist nur ein Aspekt der Größe. Vor allem aufgrund der Gesamthöhe von knapp drei und einer Innenhöhe von 2,35 Metern empfiehlt sich das Fahrzeug auch für Besitzer großrahmiger Pferde, die sich in kleineren Modellen leicht die Ohren stoßen und daher oft unwillig einsteigen. Das kann hier nicht passieren.

Das Fahrzeug wird  mit einer Plane, sondern einer leicht zu öffnenden Poly-Heckklappe geöffnet und verschlossen, die durch eine Gasdruckfeder gehalten wird. Dabei hat Humbaur auch an kleinere Personen gedacht: Die lange Gummistrippe ist von einem an der Heckrampe angebrachten Tritt leicht zu erreichen. Für die Belüftung sorgen spezielle Öffnungen zusammen mir mehrfach verstellbaren Klappfenstern, die wie üblich vorne in der Haube eingelassen sind.Anzeige

Pluspunkte für Sicherheit

8_Humbaur_Maximus_Anatomisch_geformte_Bruststange_23_Humbaur_Maximus_Dornschl__ssel_f__r_Panikentriegelung_2Auch in der Innenausstattung hat sich beim Humbaur für sein Luxusmodell etwas einfallen lassen: So gibt es seit kurzem zu den Pferden hin ausgeformte gepolsterte Bruststangen aus elastischem geschäumtem Kunststoff in Lederoptik, die  tatsächlich einen Knautscheffekt haben und für den Fall einer Notbremsung auch einen Sicherheitsfaktor darstellen. Dasselbe gilt für die Seitenpolsterung, an die sich das Pferd gemütlich anlehnen kann. Bei plötzlichem Ausbalancieren wird der Leib sanft abgefedert. Aufgrund der versenkten Schrauben entsteht auch keine Verletzungsgefahr. Die Seitenpolsterung ist zudem nach Herstelleraussage besonders stabil, langlebig und, sollte doch einmal ein Unfall passieren, leicht auszutauschen. Die Bruststangen sind in der Höhe verstellbar, die Heckstangen nur in der Länge. Das ist allerdings nicht hat ganz logisch, weil vor allem kleine Pferde leicht mit der Kruppe unter die Heckstange geraten.

Die von außen bedienbare Panikverriegelung an den Bruststangen an sich ist zwar seit langen selbstverständlicher Standard, für die schnelle Handhabung liefert Humbaur aber einen sehr praktischen  Dornschlüssel mit, der grundsätzlich in der Sattelkammer hängen bleiben sollte. Dann ist er im Notfall sofort griffbereit, wenn zum Beispiel ein Pferd mit den Vorderbeinen über das Brustgestänge gestiegen ist. Einfach durch die Öse der Panikverriegelung gesteckt, dient er als Hebel zum schnellen Lösung des Gewindes, wodurch die Bruststange innen automatisch nach unten fällt. Diese Öse dient auch dazu, das Pferd anzubinden. Sie ist groß genug, um auch dicke Stricke leicht durchziehen zu können.

Unverrottbarer Alu-Kunststoffboden

Die Pferde stehen im Maximus auf dem serienmäßigen sog. AluBiComp- Boden. Er besteht aus einem Polypropylenhartschaumkern mit zwei Deckschichten aus Aluminiumblech. Um einen sicheren Stand der Pferde zu gewährleisten, ist er zusätzlich mit einem acht mm starken Gummiboden mit Hammerschlagoberfläche belegt, verklebt und versiegelt. Diese Kombination macht den Boden unverrottbar. Die Heckklappe ist ebenfalls mit einer rutschfesten Gummimatte mit Trittleisten beklebt und versiegelt, seitliche Stopper sollen verhindern, dass die Pferde von der Rampe abgleiten können.

Die geschweißte Mitteltrennwand mit durchsichtigem Weich-PVC steht auch bei geöffnetem Fahrzeug sehr stabil,  lässt sich leicht verstellen und ist im Boden mechanisch verriegelt. Dadurch steht sie auch bei geöffneter Heckklappe fest.

Einfach und praktisch

15_Humbaur_Maximus_hyg_Futtereimer_2Ebenfalls komfortabel für Mensch und Tier sind die flexibel einhängbaren Futtertröge, die nach dem Fressen einfach ausgewaschen werden können. Das erspart die lästige und aufwändige Reinigung der sonst üblichen in der Sattelkammer eingelassenen Futtermulden. Zur sinnvollen Platznutzung bildet die Sattelkammeroberfläche eine glatte Ablage, an der eine Tauchbad-feuerverzinkte Reling angebracht ist. Will man dort Staugut verzurren, ist allerdings Vorsicht geboten: Es muss so gut befestigt sein, dass es sich nicht verselbstständigen und den Pferden vor oder noch schlimmer unter die Beine fallen kann.





Viel, viel Platz in der Sattelkammer

6_Humbaur_Maximus_Sattelkammer_leer_2Natürlich verfügt ein Anhänger dieser Qualitätsklasse serienmäßig über eine großräumige abschließbare Sattelkammer. Sie bietet mehr als ausreichend Platz auch für große Western- oder Barocksättel, Putzkisten, Futtereimer und sonstige Utensilien, die Turnier- und Urlaubsreiter benötigen. Bei schiefem Stand oder Wind wichtig: Die Tür – ebenso wie die Inspektionstür mit Dreipunktverriegelung –  bleibt durch eine Gasfeder geöffnet. Wieder vor allem für schwere Sättel praktisch sind die weiß lackierten Sattelhalter. Sie lassen sich herausziehen, schwenken und nach dem Zurückschieben arretieren.  Und wer im Dunklen ein- oder ausräumt, muss dank der Beleuchtung nicht im Trüben fischen.



Leicht zu verrücken

Mit dem großen Automatikstützrad ist der Anhänger kinderleicht nach oben zu kurbeln, so dass er praktisch fast nur noch auf dem hinteren Räderpaar steht und daher trotz seines Leergewichtes von fast einer Tonne auch auf Wiesenboden relativ leicht zu verschieben ist. Das ist von großem Vorteil, besonders wenn es schnell gehen muss und man keinen Einweiser zum Heranfahren an die Kupplung hat: Die letzten Zentimeter kann der Anhänger dann sogar auf Wiesenuntergrund an den praktischen Rangiergriffen passend über der Anhängerkupplung platziert werden.

Wie gewohnt einfach bedienbar ist die leichtgängige Alko-Kupplung mit praktischer Einrastkontrolle: Nur wenn sich ein grünes Feld zeigt, sitzt das Kupplungsmaul korrekt über der Anhängerkupplung des Zugfahrzeuges. Die Bedienung des Notbremsseils und des Steckers für die Beleuchtung ist ebenfalls einfach, letzterer ist passend zu modernen Autos mit einem 13poligen Stecker ausgerüstet. Das Kabel ist auch passend dimensioniert, so dass es nicht am Boden schleifen kann. Die Elektrik sorgt nicht nur für die erforderliche Beleuchtung inklusive Rückfahrscheinwerfer im Straßenverkehr, sondern auch für Licht im Innenraum und in der Sattelkammer.

Fahrverhalten: Je schwerer, desto besser

Beim Abholen des Fahrzeuges  ist es naturgemäß leer. Dabei fiel auf den derzeit teilweise extrem schlechten Fahrbelägen eine leichte Unruhe auf. Dieser Eindruck revidierte sich allerdings bereits bei der Beladung mit nur einem Pferd: Damit lag der Anhänger absolut ruhig und satt auf jedem Belag bis zu (kurz getesteten) 120 km/h. Die Laufruhe erreicht Humbaur durch das Champ-Längsträgerfahrgestell ausgestattet, das die Zug- und Schubkräfte durch die durchgehenden Rahmenlängsträger direkt in das Fahrgestell einleitet. Die Gummifederachsen mit Einzelradaufhängung in Kombination mit Champ-Octagon-Radstoßdämpfern bringen dann eine gute Stoßdämpfung mit sich, die mit zunehmendem Gewicht zunimmt.

Fazit

Das Modell Humbaur Maximus gehört zu den Großen Vollpolyester-Anhängern und verdient Lob für sein Fahrverhalten, die großzügige, in vielen Details durchdachte Ausstattung und Leichtgängigkeit in allen Teilen. Den Maximus gibt es für Farbverliebte in den Polyestergrundfarben weiß, anthrazit, silber, dunkelblau und -grün, zwei Rotvarianten und zitronengelb. Dazu kommt das glänzende Metallic Oberflächenfinish jeweils einfarbig oder zweifarbig.  Mit einem Preis von gut 9.900 Euro lag er im Jahr 2008 im mittleren Bereich der luxuriösen Vollpoly-Anhänger dieser Größe.
Heute ist dieses Modell – wenn überhaupt – nur noch gebraucht erhältlich. Es wurde im Jahr 2016 vom neuen Maximus abgelöst.

Technische Daten

Gesamtlänge: 4,88 m

Innenlänge: 3,48 m

Gesamtbreite: 2,28 m

Innenbreite: 1,72 m

Gesamthöhe: 2,96 m

Innenhöhe: 2,35 m

Heckklappenscharniere: 4

Gesamtgewicht: 2,4 t

Zuladung: 1.436 kg

Stützlast: 100 kg

Bereifung: 15″

100 km/h Zulassung: ja

Zubehör

100 km/h Zulassung: ja

Fahrwerk: Champ

Schraubenfederfahrwerk: nein

Radstoßdämpfer: ja

Hydraul. Bremse: nein

Bodenmaterial: AluBiComp

Gummiboden: ja

Seitenpolster: ja

Trittschutz: ja

Automatikstützrad: ja

Abschließbare Kupplung: nein

Sattelkammer: ja

Höhenverst. Brust/Heckstange: ja

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