Wird ein Pferdeanhänger gestohlen, kostet das nicht nur Geld, sondern auch großen Aufwand: Auswahl eines neuen Fahrzeuges, Kauf womöglich mit langen Lieferzeiten. Zwischenzeitlich muss man sich mit einem Mietfahrzeug behelfen. Der leistungsstarke GPS Tracker Prothelis Meintal der Reinhold Busch e.K. kann zwar den Diebstahl nicht verhindern. Der Eigentümer erhält aber nach Verlassen des Standortes sofort eine Alarmmeldung und kann alle Bewegungen seines Fahrzeuges live mitverfolgen und der Polizei melden.
Immer wieder finden sich Meldungen über gestohlene Pferdeanhänger in den lokalen Medien. In den meisten Fällen verschwinden sie auf Nimmerwiedersehen.
Was tun? Diebstahlsicherungen an den Deichseln sind eine Möglichkeit, allerdings sind die meisten Schlösser relativ schnell zu knacken. Und gegen das Verladen auf einen LKW können sie ohnehin nicht schützen.
GPS Tracker für Pferdeanhänger
Eine einfache und preiswerte Lösung ist der GPS Tracker „Meintal“, der von der Prothelis AG in Düsseldorf , einem Startup für Sicherheits- und Ortungssysteme in Deutschland entwickelt wurde. Im Dezember 2020 stellte uns Prothelis ihren speziell für Fahrzeuge, Boote und Baumaschinen konzipierten GPS Tracker „Meintal“ zum Test zur Verfügung. Seit März 2022 werden die Tracker von der Reinhold Busch e.K. in Trendelburg verkauft. Er kostet 139 Euro.
Prothelis GPS Tracker Meintal im Test
Das Paket umfasst den Prothelis GPS Tracker Meintal, ein USB-Ladekabel und eine kleine Abdeckkappe gegen Staub an der Ladebuchse. Damit wird das Gerät zunächst an einem handelsüblichen Ladegerät aufgeladen. Der LiPo Akku mit 5000 mAh hat eine lange Laufzeit bis 500 Tagen im Standby-Betrieb.
Prothelis App schnell installiert
Zudem muss die Prothelis-App (kompatibel mit iOS 9.0 bzw. Android 4.4 oder neuer) aus dem in unserem Fall Apple Playstore installiert und dann direkt auf dem Smartphone eingerichtet werden. Dazu gehören zunächst die persönlichen Nutzer-Daten mit bis zu zwei Telefonnummern, also beispielsweise Festnetz- und Mobilfunknummer.
Eingezäunt im Geofence
Nach dem Klick auf „Karte“ wird der Standort des Pferdeanhängers festgelegt. „Geofence“ liefert die Auswahl zwischen Kreis oder Polygon. Wir haben uns für den Kreis entschieden. Es sind beliebig viele Standorte mit Namen definierbar, etwa, wenn man regelmäßig zum Training in einen anderen Stall oder zum Ausreiten auf einen Waldparkplatz fährt. Verlässt der Pferdeanhänger diesen virtuellen Zaun mit einem Radius von 300 Metern, soll ein Alarm erfolgen. Dafür kann eine Push-Benachrichtigung und/oder ein Anruf gewählt werden.
Unter dem Icon „Tracker“ können wir einen Namen – hier Ifor Williams – festlegen, der nach der Eingabe des Standortes dort angezeigt wird. Eine weitere Einstellung betrifft das Intervall, in dem der Tracker Bewegungen messen soll. Neun Intervalle können definiert werden, das Kürzeste ist 10 Sekunden, das Längste 24 Stunden. Da jede Messung Energie kostet und der Tracker bei der ersten Bewegung aus dem Standby-Modus erwacht, erschien uns 10 Sekunden zu häufig, da der Akku dann auch bei unseren Routinefahrten alle 10 Sekunden den Standort messen würde. Für den Ernstfall eines Diebstahls erschien uns 3 Minuten sinnvoll. In diesem Zeitraum kommt ein Dieb nicht weit. Bei einem Maximaltempo von 80 km/h speichert der Tracker dann alle 4 km den Standort. Natürlich könnte man auch das kürzere Intervall für die eigenen Reisen auf 24 Stunden ändern. Dann besteht aber die Gefahr, am Ende die Umstellung zu vergessen.
Alarm per Push-Benachrichtigung oder Telefonanruf
Damit der Alarm per Push-Benachrichtigung und/oder Anruf ausgelöst werden kann, enthält der Tracker eine SIM-Card. Dafür muss allerdings ein Servicepaket bei Prothelis geordert werden, weil die Vorhaltung des Service und die Telekommunikationsverbindungen selbst natürlich Geld kosten. Der monatliche Betrag, der nach einer Registrierung im Kundencenter www.my-Prothelis.de gewählt werden kann, beginnt bei 4,99 Euro für einen Monat und sinkt je nach Laufzeit auf 3,79 Euro pro Monat bei einer Vorauszahlung für 24 Monate. Sehr positiv ist hier, dass der Anwender niccht in eine „Abofalle“ tappt, sondern nur jeweils eine Laufzeit mit Vorauszahlung vereinbart, die sich nicht automatisch verlängert. Vielmehr erhält man einen Hinweis, wann das Paket abläuft. Im Servicepaket sind beliebig viele Alarme und die weltweite Nutzung inbegriffen. Wer also mit seinem Pferdeanhänger ins benachbarte Ausland fährt, kann ihn dort ebenfalls in einen „Geozaun“ stellen. Das Servicepaket umfasst auch einen deutsch- und englischsprachigen Support.
Das Tracking basiert auf einer Kombination aus Mobilfunk- und Satellitenortung (GSM , GPS und GLONASS). Das funktioniert, so der Hersteller, mit einer Ortungsgenauigkeit von bis zu drei Metern und um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.
Diskret im Pferdeanhänger verstecken
Soweit die Vorbereitungen. Nun geht es in den Stall, wo der Tracker im Pferdeanhänger untergebracht werden soll. Spannend wird, ob das Gerät auch aus dem nahezu aus Aluminium bestehenden Fahrzeug senden kann. Laut Hersteller reichen die Fenster und das Polyesterdach aus, um die Signale durchzulassen.
Der Tracker kann sich prinzipiell überall im Fahrzeug befinden. Sinnvoll ist es natürlich, ihn nicht auf den ersten Blick sichtbar anzubringen. In Falle des Ifor Williams Pferdeanhängers, bei dem die Gummimatte lose verlegt ist, kommt er ganz vorne in den Bug unter die Matte und fällt dort nicht auf.
Das Gerät könnte auch außen zum Beispiel unter den Kotflügeln oder der Deichsel angebracht werden, da es nach der Schutzart IP67 staub- und wasserdicht ist. Zu bedenken ist nur, dass man den Tracker je nach Aktivität regelmäßig laden muss, wofür ebenfalls eine Push-Meldung erfolgt. Er sollte daher ohne großen Aufwand zugänglich sein.
Nach Rücksprache mit dem Anbieter kann das GPS Gerät im Standby-Modus nicht durch spezielle Scanner erfasst werden.
Diebstahl sofort erkannt!
Das Gerät diskret platziert, folgte der Live-Test. Pferdeanhänger an den Haken und der „Dieb“ fuhr los, das Handy mit der App blieb im Stall. Nach wenigen Sekunden – das Gespann war gerade noch in Sicht, klingelte das Handy: „Dies ist ein automatischer Benachrichtigungsservice von Meintal. Ihr Tracker Ifor Williams HB 511 hat den Geofence verlassen. Auf Wiederhören“. Auf der App war nun genau nachzuvollziehen, wo sich der Pferdeanhänger gerade bewegte. Im Ernstfall hätte man nun der Polizei den Diebstahl melden können. Weit wären die Halunken also nicht gekommen.
Ein Spaß am Rande: Wir haben im Rahmen der Testzeit vergessen, dass sich der Tracker im Anhänger befand. Bei der nächsten Fahrt in eine benachbarte Ausreitregion überraschte uns, kaum, dass wir auf der Straße waren, ein Anruf einer Nummer mit Düsseldorfer Vorwahl. Sie meldete, dass unser Anhänger den Hof verlassen hatte. Auch eine Geschwindigkeitswarnung, die wir mit 80 km/h gespeichert hatten, meldete die App zuverlässig.
Fazit: Absolut empfehlenswert
Der Prothelis „Meintal“ GPS Tracker in Verbindung mit der Smartphone App ist ein kleines und leicht anzurichtendes System mit intelligenter Technik, das zuverlässig meldet, wenn das zu schützende Objekt den gespeicherten Standort verlässt. Und nicht nur das: Es lässt sich auch jederzeit nachvollziehen, wo es sich gerade befindet. Mit 139 Euro und dem finanziell durchaus überschaubaren Servicepaket von 3,79 Euro (das sind 45,48 €/Jahr) ist die Diebstahlsicherung im Online-Store schnell verfügbar und fair bezahlt.